- Bettina Harter - Quelle: NOAA/EFFIS/UFZ/dpa/wetter.com
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Der letztjährige Sommer war geprägt von Hitzerekorden und Dürren samt Waldbränden. Wiederholt sich ein solch extremes Wetter in diesem Jahr? Der Wettertrend für den Sommer 2024.
Inhaltsverzeichnis
- Wie wird das Wetter im Sommer 2024 in Deutschland?
- So waren die vergangenen Sommer
- Durchschnittstemperatur der vergangenen Sommer
- Fakten zum Sommer
- Sommerbeginn und Sommereigenschaften
- Wann sprechen Meteorolog:innen von einem heißen Tag?
- Siebenschläfer bestimmt das Wetter im Sommer
Bereits Anfang April 2024 wurden in Deutschland heiße 30 Grad registriert. Für das erste Aprildrittel gab es zudem einen neuen Dekadenrekord. Deuten die Langfristmodelle für den Sommer 2024 einen ähnlichen Wettertrend an?
Ein stabiles Sommerhoch wird zum Start in den diesjährigen Sommer, den 20. Juni 2024, jedenfalls nicht berechnet.Wie es danach zum Siebenschläferzeitpunkt wird, siehst du im Video zu Beginn des Artikels.
Wie wird das Wetter im Sommer 2024 in Deutschland?
Das Langfristmodell des amerikanischen Wetterdienstes National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) berechnete für den Juni,Juli und August 2024 in Deutschland zunächst eine positive Temperaturabweichung verglichen mit dem langjährigen Durchschnitt. Der langjährige Durchschnitt bezieht sich auf die Referenzperiode 1991-2020.
Doch ineiner neueren Berechnung (Stand 4. Juni) wurde nur noch ein schmaler Rand im Süden und Südosten als zu warm berechnet. Der Rest von Deutschland soll dagegen bei durchschnittlichen Werten für die Sommermonate bleiben. Das heißt zwar nicht, dass einzelne Hitzewellen ausgeschlossen sind, doch eine langanhaltende Hitze scheint nicht anzustehen.
Auch das europäische ECMWF-Modell zeigt für Junifür den Westen durchschnittliche Werte an, der Osten soll dafür überdurchschnittlich warm werden. Für Juli und August soll es dann inganz Deutschland zuhoheTemperaturen geben. AuchHitze mit Temperaturen über 30 Grad ist dann möglich.
Beständiges Hochdruckwetter wird es in Deutschland wohl nicht den gesamten Sommer über geben. Schauer und Gewitter sind immer wieder möglich und wenn diese langsam ziehen, sind lokale Überflutugen wie jetzt zum Junibeginn in Süddeutschland nicht ausgeschlossen. Die Niederschlagsmengen sind dazu sehr ungleich verteilt, insgesamt wird der Sommer aber nicht zu trocken ausfallen.Aufgrund der sandigen Böden ist der Nordosten des Landes dennoch durch erhöhte Waldbrandgefahr gefährdet. Mehr zum Sommertrend erfährst du in unserem Podcast:
Übrigens: Wie man die Langfristprognosen interpretiert, erklärt unser Meteorologe Alexander König in diesem Video.
So waren die vergangenen Sommer
In den letzten Jahren konnten wir beobachten, dass der Sommer immer wieder von Extremen und Rekorden begleitet wurde. Dürre, Überschwemmungen und Unwetter sind im Sommer beinahe normal.
2018: Der zweitrockenste Sommer seit Messbeginn
Vielleicht kann sich der ein oder andere noch an 2018 erinnern, wo wir mit langen Hitzewellen zu kämpfen hatten.
Das war ein Sommer der Superlative und auch der zweitrockenste seit Messbeginn. In Frankfurt am Main gab es 18 Tage am Stück mehr als 30 Grad Celsius.
2019: Allzeitrekord mit 41,2 Grad Celsius
Der Sommer 2019 war der drittwärmste und viertsonnigste seit Messbeginn. Dadurch verschärfte sich auch die Dürre-Situation, worunter die deutschen Wälder bis heute leiden.
Zudem wurde ein neuer Allzeitrekord mit 41,2 Grad Celsius aufgestellt.
2020: Ein Hin und Her zwischen Unwettern und Gewittern
Die Sommer 2020 und 2021 gingen in eine etwas andere Richtung. 2020 bewegte sich der Sommer zwischen Unwettern und Gewittern, bis erst im August der Hochsommer eintrat.
In Hamburg gab es dann mit 11 Tagen am Stück über 30 Grad Celsius die längste Hitzewelle.
Mehr zu Unwettern in Deutschland erfährst du in unserem Podcast:
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2021: Flutkatastrophe im Ahrtal
Den Sommer 2021 werden viele Menschen nicht so schnell vergessen. Im Juli fand die Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz statt, bei derfast 200 Menschen ums Leben kamen.
Grund dafür waren eingefahrene Wetterlagen, dieuns einen regelrechten Unwettersommer bescherten.
Dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zufolge erlebte Deutschland im Jahr 2021 den regenreichsten Sommer seit zehn Jahren.
2022: Historische Sommerdürre
Hitzerekorde, historische Sommerdürre und Waldbrände: Das extreme Sommerwetter im Jahr 2022 sorgte in Deutschland für Schlagzeilen. Insgesamt war der Sommer 2022 in Deutschland der sonnigste, deutlich zu trocken und zu warm.
2023: Nasser Sommer
Das Wetter im Sommer 2023 unterlag großen Schwankungen. Nach einem sehr sonnigem Juni sorgten ein nasser Juli und ein nasser August für ein Niederschlagsplus im Sommer 2023.
Durchschnittstemperatur der vergangenen Sommer
Der Sommer hat eine Durchschnittstemperatur von 16,3 Grad - diese Mitteltemperatur bezieht sich auf den Referenzzeitraum 1961 - 1990.
Eine Übersicht der Durchschnittstemperaturen der letzten Sommer erhältst du in folgender Tabelle (Quelle: DWD):
Mitteltemperatur | Abweichung | |
Sommer 2023 | 18,6 Grad | +2,3 Grad |
Sommer 2022 | 19,2 Grad | +2,9 Grad |
Sommer 2021 | 17,9 Grad | +1,6 Grad |
Sommer 2020 | 18,2 Grad | +1,9 Grad |
Sommer 2019 | 19,2 Grad | +2,9 Grad |
Sommer 2018 | 19,3 Grad | +3,0 Grad |
Sommer 2017 | 18,0 Grad | +1,7 Grad |
Sommer 2016 | 17,8 Grad | +1,5 Grad |
Sommer 2015 | 18,5 Grad | +2,2 Grad |
Sommer 2014 | 17,2 Grad | +0,9 Grad |
Sommer 2013 | 17,8 Grad | +1,5 Grad |
Sommer 2012 | 17,2 Grad | +0,9 Grad |
Sommer 2011 | 16,8 Grad | +0,5 Grad |
Sommer 2010 | 17,8 Grad | +1,5 Grad |
Fakten zum Sommer
- Durchschnittstemperatur (bezogen auf das Mittel 1961 bis 1990): 16,3 Grad
- Mittlere Niederschlagssumme: 239 Liter pro Quadratmeter
- Mittlere Sonnenscheindauer: 604 Stunden im Monat
- Schafskälte im Juni
- Sommer immer wieder geprägt von heftigen Gewittern
- Siebenschläfer gibt Trend für Sommerwetter
Sommerbeginn und Sommereigenschaften
Ab wann haben wir Sommer? Der astronomische Sommer beginnt auf der Nordhalbkugel am 21. Juni und endet am 21./22. September. Der meteorologische Sommer hingegen beginnt am 1. Juni und endet am 31. August.
Im Sommer ist der Hauptteil der Niederschläge konvektiv (gebunden an vertikale Luftbewegungen). Das bedeutet, dass warme Luft nach oben steigt und Wolken bildet. Schauer, Gewitter und Hagel können entstehen, was normalfür diese Jahreszeit ist.
Einen offiziellen Sommertag haben wir, sobald das Thermometer draußen die 25-Grad-Marke knackt. Sowas kommt auch hin und wieder im Frühling vor.
Wann sprechen Meteorolog:innen von einem heißen Tag?
In der Meteorologie ist ein Sommertag nicht mit einem heißen Tag gleichzusetzen. Es wird von einem heißen Tag gesprochen, sobald die 30-Grad-Marke - also 30,0 Grad - erreicht wurde. Die Anzahl der heißen Tage ist außerdem ein Maß für den Sommertrend.
Dabei wird auch die Anzahl der Sommertage hinzugezogen, um einzuschätzen, ob es sich um einen kühleren oder wärmeren Sommer handelt.
Wann ist Hochsommer?
Siebenschläfer bestimmt das Wetter im Sommer
Der Siebenschläfer wird in der Meteorologie als Lostag betrachtet, da dieser den Sommertrend bestimmt. Laut der Bauernregel "Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen lang so bleiben mag" entscheidet sich am Siebenschläfer, wie das Wetter im Sommer wird.
Der entscheidende Zeitraum dafür ist zwischen dem 27. Juni und dem 8. Juli. Hier stellen sich bestimmte Großwetterlagen ein, die häufig über einen längeren Zeitraum Bestand haben und somit den Witterungscharakter der folgenden Wochen bestimmen.
Das heißt, wenn das Wetter in der Siebenschläferzeit eher kühl und nass ist, spricht das für einen unterkühlten und feuchten Sommer. Überwiegen aber in dem Zeitraum trockene und warme Tage, kann man sich die Wochen darauf auf sonnenreiche Tage freuen.
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